Geburt von Kurt (und seine Muttermilchspenden)
Aufgrund einer medizinischen Vorgeschichte kann ich nicht stillen. Mein Partner und ich sahen das als Chance, die Care-Arbeit von Anfang an 50/50 zu teilen. Das bedeutet, wir sind beide 1 Jahr in Elternzeit (er mit Kitaeingewöhnung sogar 14 Monate), machen die Nächte im Wechsel und teilen den Tag. So verbringt jede von uns Zeit als Familie, hat aber auch Raum für eigene Termine und Aktivitäten ohne Kind.
Kurt kam im Apfelbaum auf die Welt. Die Geburt war toll. Eine kraftvolle und selbstbestimmte Geburt mit der besten Begleitung (Stephanie und Rebecca), die ich mir hätte wünschen können. Wir haben das ganze Paket mit den Ladies vom Apfelbaum gemacht, von der Vorsorge, zur Nachsorge, Vorbereitung für Paare und Rückbildung. Und ich würde es genau so wieder machen.
Dass meine Milchkanäle nicht funktionieren, war früh klar. Irgendwann meinte meine Hebamme Vera, wenn ich mit Muttermilch füttern wolle, können wir versuchen Spendemilch zu organisieren. Ich war baff. Frauenmilch von anderen Müttern füttern? Das geht? Na ja, früher in der Geschichte ja völlig üblich und im Rest der nichteuropäischen Welt auch ganz normal. Kommt da das Wort „Busenfreundin“ her? Wir trafen Jana zur Stillberatung, die uns über die Möglichkeiten aufklärte und nach meiner Zusage die Tore zum Paradies aus Milch und Kolostrum öffnete 🙂
Wir bekamen schon vor der Geburt ganze Tiefkühlfächer voll Milchbeutel, für die Geburt Spritzen mit Kolostrum, später dann wöchentliche Spenden, einmalige Spenden, spontane Spenden, anonyme Spenden, freundschaftliche Spenden, wir bekamen Milch mit Corona-Antikörpern als Kurt Covid hatte – alles war dabei.
Wir liefen, radelten und fuhren zu Spenderinnen quer durch die Stadt und darüber hinaus. Zwischenzeitlich war die Logistik, also Kommunikation und Beschaffung, auch wirklich eine Herausforderung.
Doch was alle Spenden gemeinsam hatten, war die Solidarität unter Frauen, insbesondere Müttern. Euch gehört unser Dank von ganzem Herzen. Voller Stolz blicken wir auf Kurt und seine Speckfalten und denken, du wurdest von so vielen starken Frauen genährt. So viele tolle Babys haben ihre Milch mit dir geteilt. Und das ist das beste Weihnachtsgeschenk aller Zeiten!
In diesem Sinne wünschen wir allen (Spende-)Familien rund um das Geburtshaus Apfelbaum eine gemütliche und lustige Weihnachtsferienzeit.
Geburtshaus Apfelbaum: Dem können wir uns nur anschließen. Es war ein Spaß, als Muttermilch-Dealerinnen mit Kolostrum im Gepäck durch die Stadt zu düsen ???? Auch wir danken allen Spenderinnen, die für Kurt und die anderen Babys gespendet haben oder noch dabei sind!